Land und Leute
Andalusien ist katholisch geprägt. Die festlichen Prozessionen in der Karwoche, der Semana Santa, beginnen am Palmsonntag und enden am darauffolgenden Ostersonntag. Viele Bruderschaften mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern, den sogenannten Nazarenos, bewegen sich auf einem festgelegten Weg durch die großen Städte. Musikkapellen begleiten die Umzüge. Die größten Umzüge finden in Sevilla, Granada und Malaga statt. (Tipp: gerade auch eine Prozession auf dem Land hat ihren ganz eigenen Reiz und lässt Sie Land und Leute intensiv erleben)
Auch zu Fronleichnam finden besonders farbenfrohe Prozessionen (Tipp: besonders schön in Granada) statt.
Die Maiumzüge (Cruces de Mayo) sind eine Mischung aus christlichen und weltlichen Bräuchen (Tipp: besuchen Sie die Maiumzüge in Cordoba)
Nicht nur religiöse Bräuche werden gefeiert, die Andalusier feiern gerne und lange, und die andalusischen Volksfeste (Ferias) sind legendär. Zwischen Ende März und November finden in ganz Andalusien zahlreiche Ferias statt, die oftmals mehrere Tage dauern, bei denen bis spät in die Nacht gesungen und getanzt wird. (Tipp: die Feria de Pedro Romero in Ronda Anfang September)

Wie das ganze Land von verschiedensten kulturellen Einflüssen geprägt ist, so hat auch der Flamenco, der sich ab dem 15. Jahrhundert entwickelte, seine Wurzeln in arabischen, jüdischen und auch altindischen Weisen. Zunächst entwickelte er sich im privaten Rahmen. Erst vier Jahrhunderte später fand er Einzug in die Musikcafes und verband sich dann erstmals mit den beiden anderen Künsten: Dem Gitarrenspiel (toque) und dem Tanz (baile) (Tipp: auf einigen unserer Rundreisen ist eine traditionelle Darbietung bereits enthalten!)
Die traditionelle Corrida (Stierkampf) stammt ursprünglich aus Andalusien. Über 150 der berühmtesten und schönsten Arenen finden sich hier. Die Kampfsaison dauert von März bis November und begleitet zumeist die jeweiligen Ferias. (Tipp: Besuchen Sie die Arena von Ronda, die als eine der ältesten und schönsten Stierkampfarenen gilt)

Auch kulinarisch hat sich Andalusien von allem das Beste erhalten. Die Römer brachten Wein und Oliven, die Araber Zitrusfrüchte und Mandeln. Das Meer liefert Fisch und Meeresfrüchte und die Leckereien von Fleisch, Wurst und Käse stammen aus den Sierras. Die andalusische Küche kennt auch viele traditionell einfache Gerichte: aber die Zubereitung (gegrillt, geschmort, fritiert, gebraten, und natürlich immer mit Olivenöl) zeigt die eigentliche Kunst. (Tipp: gehen Sie auf Ihrer Reise in einer Tapas-Bar auf kulinarische Entdeckung). Tapas (deutsch: Deckelchen) sind kleine Speisen, die ursprünglich auf einem Bierdeckel platziert wurden, mit denen man das Getränkeglas bedeckte.
Besonders bekannt und beliebt ist zudem der Sherry aus der Region um Jerez de la Frontera.

In Andalusien finden sich Spuren aus über 3000 Jahren Siedlungsgeschichte. Einige der arabischen Prachtbauten finden sich in Cordoba, Granada und Sevilla.
Die Kathedrale von Sevilla ist bis heute das größte gotische Gotteshaus der christlichen Welt. Der Palast Carlos V. in Granada ist ein wunderschönes Beispiel der Künste der Renaissance, die Kathedrale in Cadiz hingegen ein wunderschöner Barockbau. Und auch im Zusammenhang mit der Weltausstellung EXPO 1992 entstand eine große Ansammlung moderner Architektur.
Auch berühmte Künstler brachte Andalusien über die Jahrhunderte hervor, die ihre Zeit bis heute überdauerten: die mittelalterlichen Bildhauer Pedro Millan oder Lorenzo Mercadante, der Renaissance-Maler Luis de Vargas oder auch das Universalgenie Pablo Picasso der Moderne. (Tipp: als Souvenir eignen sich die Intarsienarbeiten aus Granada)
